Einsame Sandstrände, wunderschöne Natur und leckere Ananas? Das klingt gut nicht war?
Als wir auf der Suche nach einem Reiseziel für unseren Winterurlaub waren, fiel die Wahl ziemlich schnell auf die Karibik und dann auf die Insel Eleuthera. Mit 520km² ist es eine der größeren der Bahamasinseln und bietet viele Möglichkeiten sich auszuleben, wenn man mit der Abgelegenheit des Ortes gut klar kommt und Touristenmassen vermeiden möchte. Eleuthera trennt den karibischen vom atlantischen Ozean und zieht sich von Norden nach Süden.
Die Anreise kann von Nassau sowohl mit der Fähre als auch mit dem Flugzeug erfolgen. Nach einiger Recherche entschieden wir uns aus Zeitgründen für letzteres und buchten unsere Zubringerflüge mit Pineapple Air. Pineapple Air ist eine bahamische Airline, die vor allem die Hauptstadt mit den kleineren Inseln des Landes verbindet. Unsere Maschine hatte ca 20 Sitzplätze und die Einheimischen reisen oft mit den kleinen Fliegern.
Für uns war es doch sehr abenteuerlich, da es der erste Flug mit so einer kleinen Propellermaschine war. Aber alles ging gut und der Ausblick auf das Karibische Meer entschädigt für die anfängliche Angst.
Wir landeten auf dem Governors Harbor Airport und wollten von dort ein Taxi bis in die Stadt nehmen, dem administrativen Zentrum der Insel. Hier hatten wir ein kleines AirBnB gebucht. Wir hatten uns weder ein Auto, noch ein Taxi organisiert. Seid schlauer als wir und kümmert euch vorher darum. In der kleinen Flughafenkneipe haben wir dann nach einem Transfer gefragt und wurden widerwillig in ein unseriöses Gefährt geladen und bis zu unserer Unterkunft gefahren.
Governor’s Harbour liegt ungefähr mittig auf Eleuthera und ist damit der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge sowohl in den Norden, als auch Süden der Insel. Als erste Amtshandlung organisierten wir uns ein Mietauto mit Hilfe unser Vermieterin. Ohne Auto kann man Eleuthera nicht erkunden, da es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. In dem Ort selbst kann man sich aber schon zu Fuß bewegen. Einige Supermärkte als auch Restaurants und Bäcker sind vor Ort. Das Highlight ist der freitägliche Fish Fry im Hafen bei dem Einheimische und Touristen zusammen kommen und bei viel Musik Conch, die karibische Spezialität, verspeisen.



Strände auf Eleuthera
Aufgrund der geographischen Lage ist Eleuthera für alle Strandfans extrem spannend. Es gibt unzählige Strände, die es sich zu besuchen lohnt.
Der French Leave Beach ist einer der größten der Inseln und liegt in Laufnähe von Governors Harbor. Er hat den typischen pinken Sand, für den die Bahamas bekannt sind. Er entsteht durch abgelagerte Krustentierchen, die den Strand pink schimmern lassen. Der Strand ist sehr breit und lädt zu einem ausgiebigen Spaziergang ein. Die Wellen können allerdings auch mal etwas größer werden, der da Strand zum Atlantik ausgerichtet ist. Wer auf Lost Places steht kann hier auch die direkt die verfallene Hotelanlage des Club Med besuchen, welche durch einen Hurricane zerstört würde und nun immer weiter verfällt.
Der PawPaw Beach ist deutlich kleiner und schwerer zu erreichen. Hat man sich erstmal über die Zufahrtsstraße gequält wird man allerdings mit totaler Einsamkeit und einem wunderschönen Sandstrand belohnt.




Der Ten Bay Beach liegt auf der karibischen Seite in einer kleinen Bucht. Belohnt wird man hier mit einem wunderschönen Strand, der hinter einem kleinen Dschungel versteckt liegt. Der Strand ist unfassbar ruhig. Nur wenig Menschen verirren sich hier her. Gleichzeitig ist er durch die geschützte Lage auch naturell spannend. Man kann lang im flachen und warmen Wasser entspannen oder bis in die tieferen Abschnitte laufen und etwas schwimmen.
Den Half Sound Beach wollten wir besuchen, mussten die Anfahrt dann aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse aber abbrechen. Wenn ihr kein geländegängiges Auto mietet, lasst es einfach bleiben. Ebenso erging es uns beim Lover’s und Surfer’s Beach, so dass wir diese dann leider nicht besuchen konnten.
Danach hat es uns an den Coconut Cove Beach verschlagen, ähnlich abgelegen wie der Ten Bay Beach aber etwas algiger.
Am Rainbow Bay Beach haben wir wieder einen Tag verbracht. Hier gab es sogar Picknicktische, es waren allerdings auch andere Touristen vor Ort. Ein fast unmöglicher Zustand, wenn man sich an die Einsamkeit der Strände gewöhnt hat. Ansonsten war er aber sehr zu empfehlen.
Auch den Hidden Beach haben wir besucht. So versteckt war er gar nicht, hat aber deutlich mehr Steine als alle anderen Strände, so dass wir nicht lang geblieben sind.





Beliebte Sehenswürdigkeiten
Die Glasswindowbridge bietet den perfekten Blick auf den Kuss vom Atlantik und dem karibischen Ozean. Unter der Brücke schlagen die Wellen beider Wassermaßen unablässig gegeneinander und wenn man den Sonnenuntergang abpasst kann man hier wahnsinnig schöne Aufnahmen machen. Die Glasswindowbridge ist an der schmalsten Stelle der Insel, nördlich von Governors Harbor. Oft ist diese Brücke auch überflutet, so dass der Verkehr in den südlichen Teil der Insel völlig zum Erliegen kommt.


Die Queens Bath laden nur bei Ebbe zum Baden ein und sollten bei Flut wirklich gemieden werden. Wenn man nicht aufpasst kann es sogar bei Ebbe gefährlich werden und in den Atlantik möchte man eher nicht gespült werden. Die Queens Bath sind eine Ansammlung natürlich Bäder, die immer wieder vom Atlantikwasser gefüllt werden. Kleine Becken laden hier zum Baden ein. Vom Parkplatz muss man allerdings gut 15 Minuten auf schwierigem Untergrund zu den Bädern spazieren, daher ist festes Schuhwerk nötig. Wir waren wirklich 30 Minuten alleine vor Ort und konnten die Schönheit des Ortes genießen, ehe eine andere größere Gruppe ankam.




Das Saphire Blue Hole wird auch immer wieder mit den anderen Orten genannt. Wir haben es allerdings nicht besucht. Es liegt im Norden der Insel und ist quasi ein sehr tiefer See, welcher nicht mit dem Meer verbunden ist. Kristallklares blaues Wasser lädt zum Schwimmen und Tauchen ein, ist aber nur was für Abenteurer, da der Ein- und Ausstieg nicht ganz einfach sein soll.
Kosten für Individualreisende
Eleuthera ist leider kein Ort für den kleinen Geldbeutel. Ich würde dir definitiv eine Unterkunft mit Küche empfehlen, da man für ein Dinner zu zweit mit durchschnittlich $100 rechnen muss und dann hat man noch nicht einmal sehr edel gegessen. Auch die Lebensmittelkosten sind wie überall in der Karibik sehr hoch, da alles mit dem Flugzeug oder Schiff gebracht wird.
Fast Food ist eher wenig zu haben, Restaurants gibt es aber genug, wenn man die größeren Orte anfährt. Wir haben probiert uns hauptsächlich selber zu versorgen und trotzdem war Eleuthera mit Abstand der teuerste Stopp unseres Urlaubs.
Die Insel ist außerdem nicht auf den Massentourismus ausgelegt. Viele Strände sind daher nicht erschlossen und die Anfahrt kann holprig werden. Auch an den Stränden selbst gibt es wenig Infrastruktur, also bringe also was du benötigst mit.